
Irgendwann sei ihm aufgefallen, dass in seinem Viertel ganz schön viel Müll herumliegt, sagt SWD-Mieter Sebastian Lessner aus Wersten; besonders auf Grünflächen und auf Spielplätzen. „Das hat mich gestört, deshalb wollte ich etwas dagegen machen.“ Weil er als Servicekraft in der Gastronomie oft erst am Nachmittag oder Abend zur Arbeit muss, hat er begonnen, in seiner freien Zeit am Vormittag Runden durch die Straßen um seine Wohnung zu drehen und dabei Müll zu sammeln.
Anfangs noch jeden Tag, mittlerweile jeden zweiten – denn sein Sammeln zeigt Wirkung. „Jeden Tag lohnt sich nicht mehr. Ich habe den Eindruck, das die anderen im Viertel auch mehr darauf achten, weniger Müll zu hinterlassen.“ Eine 20-Liter-Mülltüte bekomme er trotzdem jedes Mal voll.
Manchmal verstehe er nicht, warum andere nicht daran denken, ihren Müll – wenn er etwa vom Balkon gefallen sei – nicht selbst wegzuräumen. „Ich ärgere mich aber von Natur aus eher über wenige Dinge.“ Stattdessen werde er lieber selbst aktiv. Bestimmt 500 Kilo Müll, schätzt er, habe er bis jetzt schon so gesammelt. „Ich mag es, wenn es im Viertel schön und sauber ist“, sagt Sebastian Lessner. Und außerdem sei es auch besser für die Umwelt.