50 Jahre SWD - Rückblick und Ausblick

Am 21. April 2025 wurde die SWD 50 Jahre alt. So lange stehen Klaus Feldhaus und Dr. Eva-Maria Illigen-Günther natürlich noch nicht an der Spitze der SWD. Gemeinsam kommen sie auf 13 Jahre in Diensten des Unternehmens. Während Klaus Feldhaus als Sprecher der Geschäftsführung dem gesamten Bau- und Modernisierungsbereich vorsteht, kümmert sich Dr. Eva-Maria Illigen-Günther um die Finanzen der SWD-Gesellschaften. Im Gespräch mit der Hauspost blicken sie auf die Geschichte der SWD zurück und sprechen über Gegenwart und Zukunft des Unternehmens.

Klaus Feldhaus
Klaus Feldhaus
Dr. Eva-Maria Illigen-Günther
Dr. Eva-Maria Illigen-Günther

Hauspost: 50 Jahre SWD – wie blicken Sie auf dieses Jubiläum?

Feldhaus: Zunächst ist es eine Ehre, dass ich einem Unternehmen vorstehen darf, welches sich seit einem halben Jahrhundert dafür einsetzt, dass auch Menschen mit geringerem Einkommen bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf finden. Der Wohnungsmarkt hier ist seit Jahrzehnten angespannt und da ist die SWD ein wichtiger Partner für die Menschen, die nicht so viel verdienen. Zu wissen, dass sich hier bei der SWD viele engagierte Menschen schon lange für bezahlten Wohnraum einsetzen, ist ein starkes Fundament für die Herausforderungen der Zukunft. Ich bin jetzt seit drei Jahren in meiner Position als Geschäftsführer und freue mich darauf, mit dem ganzen Team der SWD für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.

 

Illigen-Günther: Ohne unser exzellentes Team würde das Unternehmen nicht so gut funktionieren. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit 25 oder sogar mehr als 30 Jahren dabei. Diese Menschen stehen für viel Erfahrung, Expertise und Loyalität gegenüber dem Unternehmen und den Mieterinnen und Mietern. Ich selbst bin bald zehn Jahre in der Geschäftsführung. Eingestiegen bin ich Anfang 2016 als die SWD neu aufgestellt wurde.

Hauspost: Inwiefern wurde die SWD neu aufgestellt?

Feldhaus: In den Jahren vor 2016 hat die SWD natürlich auch Neubauten umgesetzt und Siedlungen modernisiert. Zu den größten Projekten gehörten Anfang der 1980er Jahre die Seniorenwohnanlage Aldekerkstraße mit 90 Wohnungen oder die Siedlung Hellerhof, deren 94 Wohnungen in der ersten Hälfte der 1990er Jahre entstanden. Wirklich neu gebaut wurden aber in den ersten 25 Jahren der SWD-Geschichte aufgrund ihrer Struktur mit nur wenig eigenem Besitz lediglich rund 676 Wohnungen. Auf diese Anzahl von Wohnungen kommt die SWD jetzt fast schon mit den drei Wohnbauprojekten an der Königsberger Straße, die bereits laufen und den bald startenden an der Elisabethstraße und Meineckestraße. Zwischen dem Jahr 2020 und dem Ende dieses Jahres wird die SWD 669 Wohnungen durch Neubau geschaffen haben. Diese Wohnungen sind mit wenigen Ausnahmen öffentlich gefördert und damit bezahlbar. Dazu kommen noch weitere 266 Wohnungen, die von 2020 bis zum Ende dieses Jahres komplett modernisiert worden sind und nahezu Neubauqualität besitzen.

Illigen-Günther: Die SWD in der jetzigen Struktur mit der SWD Städt. Wohnungsbau-GmbH & Co. KG Düsseldorf, die baut und modernisiert sowie der SWD Städt. Wohnungsgesellschaft Düsseldorf mbH & Co. KG, die sich um die Vermietung kümmert, gibt es seit dem Jahr 2016. Damals hat die Stadt Düsseldorf mehr als 2.000 Immobilien im Wert von ca. 334 Mio. Euro in den Besitz der SWD-Wohnungsbaugesellschaft übertragen. Viele dieser Immobilien wurden seit dem Start 1975 bereits von der SWD betreut, vermietet und instandgesetzt. Durch die Übertragung wurden sie der Grundstein für den aktiven eigenen Wohnungsbau, denn nun konnten sie von der SWD für Baukredite beliehen werden. Dieser Schritt der Landeshauptstadt Düsseldorf als Gesellschafterin war entscheidend, damit die SWD erstmals im größeren Umfang kontinuierlich im Neubau aktiv werden konnte, um qualitativ guten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Hauspost: Welche Rolle spielt der Klimaschutz bei Neubau und Modernsierungen?

Feldhaus: Klimaschutz ist für uns von zentraler Bedeutung und eine Generationenaufgabe, für die allein die SWD bis zum Jahr 2045 rund 2 Mrd. Euro investieren wird. Die SWD ist Partner des Düsseldorfer Klimapaktes und strebt an, bis 2035 eine weitgehende Klimaneutralität bei den eigenen Immobilien zu erreichen. Bei den großen Modernisierungen am Hellweg, im Bereich der Burghofstraße und des Karlshofes spielt die energetische Ertüchtigung der Häuser eine große Rolle. Zentral ist für uns ein Anschluss von großen Siedlungen an das Fernwärmenetz, so wie wir es am Hellweg und in der Siedlung Grünau erfolgreich umgesetzt haben. Auch Luft-Wärmepumpen werden wir verwenden, wo keine Fernwärme als Option möglich ist. Die Rolle von Sonnenergie wächst ebenfalls. Photovoltaikanlagen wurden kürzlich an der Heyestraße und der Hansaallee im Rahmen der dort abgeschlossenen Bauprojekte realisiert.

Illigen-Günther: Insbesondere Photovoltaik ist nicht nur aus Klimaschutzerwägungen wichtig, sondern hilft auch den Mieterinnen und Mietern im Rahmen von Mieterstromprojekten das eigene Geld-Budget zu schonen. Denn der Strom, den die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert, kann von Ihnen gegen Entgelt selbst genutzt werden, wenn sie sich vertraglich dafür entscheiden. Klimaschutz spielte aber schon früher eine Rolle bei der SWD, wenn Quartiere in den vergangenen Jahrzehnten bessere Dämmungen erhielten, um den Heizaufwand zu reduzieren. Zudem entstand zwischen 2014 und 2017 die Klimaschutzsiedlung „Am Wald“ mit 62 Wohnungen, die nach wie vor ein NRW-weites Vorzeigeprojekt in dem Bereich ist. 27 Wohnungen entsprechen sogar dem Passivhausstandard. Das Warmwasser für Heizung und Trinkwassererwärmung dieser Wohnungen wird aus der Energie von Solarkollektoren erzeugt.

Hauspost: Die Herausforderungen der Zukunft sind offensichtlich. Wo aber sehen Sie die SWD in weiteren 50 Jahren?

Feldhaus: 50 Jahre sind ein Horizont der planerisch kaum zu greifen ist. Aber die SWD in zehn Jahren habe ich vor Augen: Dann mit über 10.000 bezahlbaren und weitgehend klimaneutralen Wohnungen in Düsseldorf, also rund 1.400 mehr als jetzt. Die Wohn-Quartiere werden überzeugen durch eine lebenswerte Gestaltung mit viel Grün für echte gemeinschaftliche Erholungsflächen und allen Einrichtungen, die für gutes Wohnen und zeitgemäße Mobilität wichtig sind. Dazu gehören nicht zuletzt quartiersnahe oder integrierte Kitas sowie Spielflächen, damit Kinder auch im urbanen Umfeld Kinder sein können.

Illigen-Günther: Dem Zielbild schließe ich mich gerne an und möchte noch ergänzen, dass auch in zehn Jahren bei der SWD die Menschen im Mittelpunkt stehen werden. Die älteren Bestandswohnungen und die Neubauwohnungen sind immer das individuelle Zuhause von Mieterinnen und Mietern. Manche verbringen mehrere Jahrzehnte und sogar ihr ganzes Leben in einer SWD-Wohnung. Diese Menschen werden die Kolleginnen und Kollegen aus den Teams in den Bezirken auch in Zukunft engagiert betreuen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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